Bei der Messung von Feuchtigkeitsverteilungen in geschichteten Bauteilquerschnitten mit dem Mikrowellen- bzw. Hochfrequenz- (HF-) Messverfahren wird durch Dritte mitunter an der Wiederholungsgenauigkeit und damit an der Zuverlässigkeit des Verfahrens gezweifelt.

Hochwertige HF-Messtechnik liefert erfahrungsgemäß eine sehr gute Wiederholungsgenauigkeit. Das nachfolgende Beispiel eines Wasserschadens in einer Küche mit T-förmigem Grundriss zeigt ein Rastermessfeld zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die erste Messung erfolgte am 05.08.2013, die zweite Messung am 25.11.2013. Gemessen wurde die Feuchtigkeitsverteilung unter einem ein schwimmenden Estrich mit folgendem Aufbau (von unten nach oben):

  • Trittschalldämmung aus Polystyrol, 6 cm
  • Trennlage aus PE-Folie
  • Zementestrich, 5 cm
  • Natursteinbelag im Dünnbett, 2 cm

Zwischen der ersten und der zweiten Messung erfolgten keine technischen Trocknungsmaßnahmen. Weiterhin konnte zwischenzeitlicher Wasserzutritt ausgeschlossen werden, die Ursache des Wasserschadens war abgestellt. In der Zeitspanne von ca. 3,5 Monaten unterlag der Fußbodenaufbau damit allein einer natürlichen Trocknung, ohne weitere Einflüsse.

Die Messung wurde wie folgt durchgeführt:

  • Messgerät: Moist 200B (HF-Sensor) mit Sensor P (Eindringtiefe 20…30 cm)
  • Messung im Indexverfahren, Messbereich 0 … 4000 Digits
  • Rastergröße: 30 x 30 cm
  • Anzahl der Messungen pro Rasterpunkt: n=3

Grafische Darstellung der Feuchteverteilungen bei gleicher Farbskala:

2013-08-05_CC_5OG_Teeküche
Messung vom 05.08.2013
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2013-11-25_CC_5OG_Teeküche
Messung vom 25.11.2013
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Der Vergleich beider Messfelder zeigt, dass die Verteilung der Feuchtigkeit in der Tendenz bei beiden Messungen identisch ist. Bereiche mit hohen und niedrigen Messwerten sind annähernd deckungsgleich, jedoch ist zwischen erster und zweiter Messung eine leichte Abtrocknung festzustellen. Dies äußert sich in einer geringen, aber messbaren Abnahme bei den meisten aller Messwerte. Der Durchschnittswert (arithmetisches Mittel über alle Einzelmesswerte) verringert sich von 2411 auf 2380 Digits.

Das Beispiel ist ein Beleg dafür, dass das verwendete Messsystem eine sehr gute Wiederholungsgenauigkeit aufweist. Bei unveränderten Bedingungen liefert ein solches Messsystem nahezu gleiche Messwerte, mit Schwankungen innerhalb eines sehr kleinen, für die Bewertung vernachlässigbaren Toleranzbereiches. Damit ergibt sich insbesondere auch eine Eignung für vergleichende Messungen über längere Zeiträume.

H. Pfeifer, Dipl.-Wirtsch.-Ing. / Bau
SV für Schäden an Gebäuden / Bauphysik

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